Maik schreibt…
Mir persönlich sind vor allem diejenigen Titel lieb, die nicht das Gegeneinander in den Vordergrund stellen, sondern durch kooperative Handlungen den Spielspaß bestimmen. Einer dieser Titel ist Addams Family: Villa-Wahnsinn, welcher vor einigen Tagen erschien. Wir haben uns das kooperative Abenteuer näher angesehen und verraten euch, wer einen Blick riskieren darf.
Die Geschichte von The Addams Family: Villa-Wahnsinn bietet im Kern nichts tief gehendes. Eines Tages klopft Kyle an die Tür; welcher das Haus der Adams kaufen möchte. Als die dankend ablehnen offenbart ihnen Kyle jedoch, dass sie keine andere Wahl haben, sodass sich bla, bla, bla und bla auf den Weg machen, die Geschichte des Hauses zu ergründen. Glücklicherweise tauchen überall geheimnisvolle Portale auf, die mehr und mehr über die Vergangenheit des Heims offenbaren.
Diese Geschehnisse könnt ihr allein oder mit bis zu drei Mitspielern erleben, sodass gleich die gesamte Familie zum gemeinsamen Spielen dazu geholt werden darf. Da die grundlegenden Fähigkeiten der Charaktere Gomez, Pugsley, Wednesday, und Morticia nahezu gleich sind, kann auch problemlos zwischendurch getauscht werden, um Streitigkeiten bezüglich der beliebtesten Figuren entgegen zu wirken. Dabei ergreifen die Figuren im Laufe der Geschichte auch immer wieder selbst das Wort und bringen diese durch kurze Dialoge voran. Insgesamt sind diese dabei unterhaltsam, reichen aber nicht für große Lacher.
Innerhalb der einzelnen Level findet ihr euch dann in klassischen Platformer-Passagen wieder, welche an Mario und Co. erinnern. Per Stick bewegt ihr eure Spielfigur, lasst sie per Knopfdruck springen und könnt, sofern es euch das Level vorgibt, sogar ein Schwert schwingen. Mit letzterem dürft ihr dann sogar allerlei Feinde besiegen, welche wie auch die Geschichte unterhaltsam gestaltet sind. Leider fehlt es ihnen dann aber doch an Besonderheit und Wiedererkennungswert und auch die Anzahl unterschiedlicher Gegner hält sich dabei in Grenzen. Fernab der Kämpfe gilt es dann zu springen, zu rennen oder auch Lavaseen zu überwinden. The Addams Family: Villa-Wahnsinn bedient sich somit an bekannten Formeln, erfindet aber das Genre nicht neu. Darüber täuschen auch nicht die einzelnen Missionen innerhalb der Level hinweg, da diese stets aus dem Finden einer bestimmten Menge an Dublonen oder dem Lösen kleinerer Rätsel bestehen.
Dies stellt in Kombination mit den Längen der Level ein Problem dar. Es stellt sich nämlich bereits nach den ersten Spielminuten ein Gefühl von Monotonie ein. Dies fällt jüngeren Spielern weniger auf, ich als Vater und langjähriger Fan von Platformern war leider schnell gelangweilt. Abhilfe schaffen da glücklicherweise die Minispiele, welche einzelne Level darstellen und mehr oder weniger regelmäßig eingestreut werden. Diese machen vor allem mit Mitspielern eine Menge Spaß, da hier nicht gemeinsam gewonnen werden muss, sondern Rivalitäten um die besten Plätze entstehen können. Dies lockert das doch recht seichte Gameplay auf den Hauptmissionen ordentlich auf.
Technisch bewegt sich Die Addams Family: Villa-Wahnsinn auf einem soliden Level für Familienspiele. Diese leiden insgesamt jedoch darunter, dass keine technischen Höchstleistungen bei der Grafik oder auch den Ladezeiten geboten werden. Nichtsdestotrotz ist das Gesamtpaket stimmig und für Kinderaugen und -hände gut geeignet. Einen Blick sollte man jedoch auf die Altersbegrenzung haben, da das gruselige Setting auch für die angesprochene Zielgruppe etwas zu viel sein könnte. Wachsame Elternaugen sind daher dringend von Nöten.
Fazit
Die Addams Family: Villa-Wahnsinn möchte ein Spiel für die ganze Familie sein und das macht der Titel wirklich gut. Das schnelle und zugleich unkomplizierte Spielen mit bis zu vier Personen klappt tadellos und ist wohl die größte Stärke. Dürften Eltern aufgrund der immerzu gleichen Aufgaben schnell gelangweilt sein, werden Kinder und Jugendliche jedoch ihren Spaß haben, vor allem wenn sie die Filmvorlage kennen. Dann kann auch gern über die technischen Mängel hinweggesehen werden, um bei den aktuell herbstlichen Tagen einige Stunden gemeinsam zu spielen.