Maik schreibt...
Für diejenigen unter euch, die schon häufiger mit dem Mustang Spirit in Kontakt kamen, ist vor einigen Wochen ein Videospiel erschienen, welches sich an der Animationsserie orientiert, jedoch eine losgelöste Geschichte erzählt. Wir haben uns die Nintendo Switch-Version etwas näher angeschaut und klären, welche kleinen und grossen Fans einen Blick riskieren dürfen.
Die Geschichte von DreamWorks Spirit Luckys großes Abenteuer lässt euch in die Rolle von Lucky schlüpfen, welche in Kartons eine alte Schatzkarte findet, die ihre verstorbene Mutter samt dazugehörigem Lied hinterlassen hat. Grund genug für Lucky mit ihren Freundinnen Pru und Abigail dem Ganzen auf den Grund zu gehen. Dabei durchstreift ihr zu Fuß und zu Ross die Stadt Miradero samt offener Spielwelt und kommt dem Schatz Stück für Stück näher. Doch auch viele kleine Geschichten rund um die Bewohner erwarten euch, was Fans der Serie freuen dürfte.
Das Spielprinzip erinnert dabei in seinen Grundzügen an große Namen wie The Legend of Zelda: Breath of the Wild oder The Witcher 3: Wild Hunt. Per Knopfdruck dürft ihr Spirit rufen und anschliessend auf dessen Rücken Platz nehmen. Die Steuerung ist dabei relativ simpel. Per linkem Stick steuert ihr das Duo an die gewünschten Orte und könnt zudem per Knopfdruck zum Galopp ansetzen. Je nach Umgebung verlangt das Spiel jedoch auch von euch, allein mit Lucky unterwegs zu sein. Diese kann nämlich nicht nur springen, sondern auch an Felswänden empor klettern. In Kombination bieten die beiden doch sehr unterschiedlichen Spielweisen eine angenehme Abwechslung. Zudem ist die Steuerung leicht zu erlernen, da in der rechten unteren Ecke stets mit Symbolen dargestellt wird, welcher Knopf welche Aktion ausführt.
Zum Einsatz kommen die beiden Spielmechaniken in Missionen, welche ihr nach und nach freischaltet. Dabei könnt ihr jederzeit entscheiden, ob ihr stur dem Hauptstrang der Geschichte folgt oder eine der Nebenmissionen annehmt. Insgesamt bieten diese sehr unterschiedliche Ziele. So dürft ihr Wettrennen auf Spirits Rücken absolvieren, Pferdedieb Hendricks verfolgen oder auch bestimmte Dinge sammeln, um den Auftraggeber glücklich zu machen. Ein wenig mehr Einfallsreichtum wäre hier jedoch wünschenswert gewesen, da beispielsweise Luckys Vater Jim scheinbar alle seine Werkzeuge im Land verstreut hat und immer wieder seine Tochter zum Auflesen dieser engagiert. Dafür dürft ihr nach einigen Spielstunden jedoch auch auf eine Kamera zuruckgreifen, mit welcher ihr jederzeit Fotos schießen könnt. Doch auch die Pflege von Spirit gehört zum Abenteuer dazu, da nur ein wohlbehandelter Mustang zum Galopp ansetzen kann.
Der größte Wehrmutstropfen bei DreamWorks Spirit Luckys großes Abenteuer ist die technische Umsetzung. Die Steuerung ist häufig sehr schwammig und es kommt leider auch immer wieder zu Einbrüchen der Framerate, sodass der Spielfluss arg gestört wird. Zwar sind diese Probleme im Rahmen eines Updates durchaus zu beheben, zum Testzeitpunkt stand jedoch noch keines zur Verfügung. Dafür kann der Titel mit den deutschen Sprechern der Serie glänzen und auch die musikalische Untermalung ist sehr unterhaltsam und zum Spiel passend.
Ansonsten versucht das Spiel viele spannende Dinge umzusetzen, schafft die richtige Dosierung jedoch nicht ganz. So gibt es beispielsweise einen Tag-Nacht-Wechsel, was aufgrund der starken Dunkelheit in der Nacht jedoch eher hinderlich ist. Doch auch die vielen Bildschirmtexte sorgen dafür, dass gerade das angesprochene Publikum immer wieder Unterstützung beim Spielen benötigt. Insgesamt bleibt daher ein gemischtes Gefühl zurück, da der Titel wie gemacht für Fans der Serie bzw. des gesamten Franchises ist, die technischen Schwierigkeiten und die vielen Bildschirmtexte behindern den Spielspaß jedoch.
Fazit
DreamWorks Spirit Luckys großes Abenteuer ist für mich schwierig einzuordnen. Auf der einen Seite bekommt ihr ein tolles Lizenzspiel, welches mit den Originalcharakteren und -stimmen glänzen kann. Auf der anderen Seite stehen jedoch die technischen Mängel, die aufgrund ihrer Präsenz durchaus den Spielspaß schmälern können. Solltet ihr mit euren Kindern über diese hinwegsehen, darf durchaus ein Blick riskiert werden, da auch Anfänger im Bereich der Videospiele dank des angenehmen Schwierigkeitsgrades in den Genuss kleinerer Erfolgserlebnisse kommen werden.